Beschreibung des Projekts:
Die meisten Feuerwehren stellen einen Bereitschaftsdienst (Permanence)
von sechs Feuerwehrleuten. Dieser Bereitschaftsdienst wird bei Verkehrunfällen
und kleinen Zwischenfällen gerufen.
Meistens wird die Permanence von einem Feuerwehrmitglied manuel verwaltet. Die
Feuerwehrleute melden im Voraus ihre Verfügbarkeit an und der Permanenceverwalter
setzt daraus für jede Schicht eine Mannschaften zusammen.
SMSi ist eine webbasierte Software die die Verwaltung der Permanence vollkommen automatisiert. Die Feuwerwehrleute melden sich per SMS bei SMSi verfügbar um am Bereitschaftsdienst teilzunehmen. SMSi wählt nach festgelegten Kriterien sechs der verfügbaren Mitglieder aus und trägt diese in der Datenbank der nationalen Notrufzentrale 112 ein.
Vor- und Nachteile:
Offensichtliche Vorteile sind die Einsparung des Verwalters und die höhere Flexibilität Punkto Zeiten zu denen die Feuerwehrleute Dienst machen können.
Ein Nachteil ist die höhere Anforderung an die Zuverlässigkeit
der Informatik. Der Ausfall einer der beteiligten Komponenten führt
innerhalb von Stunden zu einer unbesetzen Permanence.
Ein weiteres Problem kann der "Schueberfouer"-Effekt sein.
Verabreden sich viele Feuerwehrkollegen spontan zu einem gemeinsamen
Ausgang außerhalb der Gemeinde, so kann es ohne Vorwarnung schlagartig
zu einer schwach besetzten Permanence kommen.
Erste Ergebnisse:
Seit dem 17. August 2013 verwaltet die Feuerwehr Roeserbann ihren Bereitschaftsdienst mit Hilfe von SMSi. Im Folgenden ist die Verfügbarkeit deren Mitglieder am Einführungstag von SMSi dargestellt. In der oberen Zeile sind ebenfalls die alten Schichtzeiten eingetragen. Man erkennt zum Beispiel, dass nur 3 Mitglieder die 13-16h Schicht vollständig abdeckten und sich somit im alten System hätten eintragen können. Mit Hilfe von SMSi konnten aber jederzeit 6 Mitglieder an die ASS verfügbar gemeldet werden, ohne dass sich dafür jemand einschränken mußte.
Langzeitergebnisse: (Stand August 2016)
SMSi ist nun seit 3 Jahren in Betrieb und die Ergebnisse sind mehr als zufriedenstellend. Hatte die Feuerwehr Roeserbann vorher eine Durchschnittsbesetzung von 5,5 Feuerwehrleuten, von maximal 6, so liegt sie heute bei 5,9 mit einer sehr geringen Streuung. In den drei Jahren war 5,8 der schlechteste Mittelwert über 30 Tage. Aus diesem Grund wird die durchschnittliche Besetzung des Bereitschaftsdienstes intern gar nicht mehr als Messlatte für die Qualität der Besetzung verwendet, sondern die Anzahl an Stunden pro Monat an denen keine qualifizierte Mindestbesetzung (1 Chef, 1 Fahrer, 4 Atemschutzträger) sichergestellt werden konnte. Diese liegt im Durchschnitt bei 12h und schwankt deutlich stärker. Damit ist dieser Wert besser geeignet um die aktuelle Situation zu bewerten.
Die Akzeptanz bei der Mannschaft ist ebenfalls sehr gut und die geleisteten Bereitschaftsstunden verteilen sich deutlich gleichmäßiger auf die einzelnen Feuerwehrleute.
Interessant ist auch die Auswertung der mittleren Verfügbarkeit im Laufe einer Woche. Unten ein typisches Bild der Situation. Bedingt durch die starke Abnahme der Schichtarbeit in den letzten Jahrzehnten geht tagsüber die Anzahl an verfügbaren Feuerwehrleuten ohne große Überraschung deutlich zurück. Nur durch konsequentes Einstellen von freiwilligen Feuerwehrleuten als Gemeindearbeiter schafft die Roeserbänner Gemeinde es tagsüber eine Mindestbesetzung bei der Feuerwehr garantieren zu können.