Intro:
Die Reichweite der Funkfernbedienung meiner Garagentorsteuerung war mir zu gering. Es gibt zwei Lösungsansätze:
Praktikabel ist meist nur der zweite Ansatz.
Analyse:
Am Empfängermodul des Motors war eine Wurfantenne befestigt. Sie bestand einfach aus einem Stück Draht mit einer Länge von 22cm. Man nennt eine solche Antenne auch λ/4-Dipol. Die optimale Länge des Drahts beträgt λ/4 also ein Viertel der Wellenlänge der verwendeten Funkwelle. Für die Wellenlänge gilt λ=c/f wobei c die Lichtgeschwindigkeit in m/s ist und f die verwendete Funkfrequenz in Hertz. Wenn man es extra gut machen wöllte, müßte man noch den Verkürzungsfaktor berücksichtigen, aber wir wollen es mal nicht übertreiben. Die optimale Länge für den λ/4-Dipol beträgt also bei einer Frequenz von 433 MHz ungefähr 17,3cm.
Der Hauptgrund für den schlechten Empfang lag aber kaum in der leicht vom Optimum abweichenden Länge der Antenne, sondern eher in der Platzierung der Antenne. Wie üblich befand sie sich direkt am Garagentorantrieb und unter einer stark bewehrten Decke. Es gab also reichlich Metallteile ringsherum die die einfallende elektromagnetische Welle schwächen oder reflektieren konnten.
Das Gehäuse des Moduls ließ sich leicht öffnen und man erkennt, dass die Antenne in einer Schneidklemme eingequetscht ist. Daneben befindet sich eine freie Schneidklemme, die mit Masse verbunden ist.
Lösung:
Mein Lösungsansatz lag darin die Antenne vor das Garagentor zu verlegen oder
zumindest direkt hinter die Außenwand. Dazu eignet sich eine Koaxialleitung die man auf der
einen Seite mit dem Empfängermodul verbindet und auf der anderen Seite mit einer Dipolantenne.
Alternativ hätte man natürlich auch das ganze Empfängermodul an einen günstigeren Ort verlegen können.
Umsetzung:
Zu Testzwecken habe ich mit einfachsten Mitteln am Empfängermodul einen Koax-Stecker angebracht.
Das 75Ω-Koaxialkabel habe ich am Ende 17cm entisoliert und aus den Drahtenden eine λ/2-Dipolantenne gebildet. Ein Koaxialkabel mit einem anderen Wellenwiderstand wird es mit etwas Glück auch tun.
Entsprechend dem Antennendiagramm der Dipolantenne habe ich die Antenne vertikal ausgerichtet um eine gute Reichweite zu erzielen.
Resultat:
Die Reichweite hat sich selbst mit diesem provisorischen Aufbau bereits verdreifacht.